Eine neue Mehrkopfwaage für den Co-Packer - Hensen verlängert die Werkbank

01/03/2012

Lohnpacker gelten als „verlängerte Werkbank“ der Markenartikler. Damit deren Produkte schnell auf den Markt gelangen, müssen die Co-Packer über äußerst flexible und moderne Produktionsanlagen verfügen. Die Hensen GmbH erweiterte jetzt ihre Verpackungsmöglichkeiten und investierte in eine Ishida Mehrkopfwaage für Mixanwendungen. Die neue Waage bewährte sich bereits bei der Abfüllung von Schokoladen Ostereiern und Bonbons.

Hensen ist einer der führenden Co-Packer Europas. Das Unternehmen mit Sitz im niedersächsischen Kirchlinteln verarbeitet hauptsächlich schnelldrehende Konsumgüter aus dem Food- und Non-Food Bereich. Die Co-Packer kommen immer dann „ins Spiel“, wenn Markenartikler neue Produkte oder Verpackungen einführen, Markttests durchführen oder Kapazitätsengpässe haben.

Im Herbst 2011 wurde Hensen von einem großen Süßwarenhersteller mit der Verpackung von Schokoladen-Ostereiern beauftragt. Hensen sollte die Ware sehr kurzfristig verarbeiten, damit sie rechtzeitig zum Osterfest auf den Markt gebracht werden konnte. Es galt, unterschiedliche in Papier gewickelte Schokoladeneier in zwei Farben zu gleichen Teilen gewichtsgenau in Standbodenbeutel abzufüllen. Weil die Verpackungsanlagen von Hensen voll ausgelastet waren, veranlasste der Auftrag den Co-Packer zu einer Investition. Angeschafft wurde eine Hochleistungs-Mehrkopfwaage der Baureihe CCW-R von Ishida mit Mischfunktion. Die Entscheidung begründet Geschäftsführer Kurt Weber: „Bestimmte Produkte können nur mit modernsten Maschinen konkurrenzfähig abgepackt werden. Ausschlaggebend für die Ishida Waage waren die vielfältigen Variationsmöglichkeiten im Mischverhältnis, die Reputation des Herstellers bei unseren Kunden und auch die schnelle Verfügbarkeit der Maschine.“ Nach Installation der Waage im Dezember wurde die Abfüllung der Ostereier im Drei-Schichtbetrieb bis Ende Januar erledigt.

Die neue Mehrkopfwaage ist so konzipiert, dass die gesamte Verpackungsanlage nur wenig Platz beansprucht. Fest installiert ist nur die Waage, vor- und nachgeschaltete Anlagen werden nach Bedarf angepasst. Die Produktzufuhr erfolgt entweder manuell von der Bühne aus oder über zwei Steigförderer. Durch einen Einlauftrichter gelangt das Produkt von oben auf die Waage. Für die Verarbeitung von Mischprodukten sind Einlauftrichter, Verteilteller, Schalen und Auslauftrichter in zwei Sektionen aufgeteilt. Die Ishida Waage arbeitet nach dem Teilmengenwiegeprinzip: Die 20 Vorschalen beschicken 20 Wiegeschalen, aus denen der Computer für jedes Produktsegment die Kombination auswählt, welche dem vorgegebenen Abfüllgewicht am nächsten kommt. Dies multipliziert die Kombinationsmöglichkeiten und der weltweit schnellste Waagencomputer berechnet die optimale Kombination für jeden Abwurf. Eine ausgeklügelte Vibrationssteuerung sorgt für gleichmäßigen Produktfluss. Die beiden Komponenten werden unterhalb der Waage grammaturgenau zum Mischprodukt zusammengefügt und über einen Trichter in Schlauchbeutel oder andere Verpackungen abgeworfen. Weil die Waage über eine Zählfunktion verfügt, ist auch eine stückgenaue Abfüllung möglich. Natürlich können ebenso Monoprodukte mit der Waage verarbeitet werden.

Bei der Verpackung der Ostereier überzeugte die Mehrkopfwaage mit starker Leistung und großer Präzision. Verglichen mit den geplanten Abfüllsystemen von Hensen basierend auf vorhandenen Anlagen erreichte die Waage zehn Prozent mehr Ausstoß. Gleichzeitig gab es rund zwei Prozent weniger Produktverlust. „Die Kundenvorgaben erlauben uns nur 1 bis 1,5 Prozent Abweichung vom deklarierten Nettogewicht, diese Anforderungen erfüllen wir mit der Waage zuverlässig“, so Geschäftsführer Kurt Weber. Hensen beschäftigt drei Mitarbeiter an der Linie, die von optimierten Abläufen profitieren. Dank der größeren Genauigkeit der Waage müssen deutlich weniger Kontroll- und Justierarbeiten geleistet werden. Außerdem wurde die Mehrkopfwaage von den Ishida Ingenieuren mit geräuschreduzierenden Bauteilen ausgestattet. Denn nach Erfahrung von Hensen wirken sich die Lärmemissionen direkt auf das Leistungsvermögen der Mitarbeiter aus, worunter die Qualität leiden könnte.

Nach der effizienten Verpackung der Schokoladenostereier setzt Hensen die Mix-Mehrkopfwaage für die Abfüllung anderer stückiger Produkte ein. Das kann durchaus auch für minder anspruchsvolle Aufgaben sein, wie aktuell die Verarbeitung unsortierter Bonbons. Kurt Weber: „Die Produkte sollten idealerweise weiterhin aus dem Süßwarenbereich stammen, weil die Waage und der gesonderte Hallen-Produktionsbereich den anspruchsvollen Zertifizierungen International Food Standard, BCS-Öko und ISO 9001 entsprechen.“ In Zukunft sollen mit der Maschine zum Beispiel eingeschlagene Mini-Schokoriegel, Schoko-Weihnachtskugeln oder dragierte Produkte verwogen werden. Bei Hensen hofft man jetzt auf eine schnelle Amortisierung der Investition in die Mehrkopfwaage. Die neue Maschine macht die Co-Packer noch flexibler, weil auch kleinere Losgrößen schnell und effizient verarbeitet werden können. Kurt Weber: „Hensen kann mehr Kundenaufträge annehmen, die zu günstigen Konditionen umgesetzt werden.“

Box:

Die Hensen GmbH (www.co-packing-hensen.de) verarbeitet als Co-Packer diverse Produkte aus den Bereichen Nahrungsmittel, Pharma, Kosmetik, Chemie und Tiernahrung in getrennten Produktionsbereichen. Die festen, flüssigen oder pulverförmigen Waren werden abgepackt in eine Vielzahl von Verpackungen. Spezialisiert ist Hensen insbesondere auf die Abfüllung in Standbodenbeutel. In sieben Hallen mit insgesamt elf getrennten Räumlichkeiten werden die Produkte nach den Spezifikationen der Auftraggeber bearbeitet, abgefüllt und verpackt. Einrichtungen wie Abtankvorrichtungen, Mischtanks für Flüssigkeiten und Mischer für pulverige Produkte sowie entsprechende Abfüllmaschinen gehören zur Ausstattung. Als Co-Manufacturer kann das vielfach zertifizierte Unternehmen die Kunden von der Musterentwicklung bis zur kompletten Übernahme der Produktion beratend begleiten. Hensen erzielt mit 100 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von fast zehn Millionen Euro.